Steuern & Rechnungen als UGC-Creator: Mein Weg, meine Tipps, meine Learnings

Mann und Frau beim Arbeiten in einer UGC Content und Marketing Agentur mit Laptop und Ipad an einem hölzernen Tisch
 
 

Mein Weg zum UGC-Creator

Ich bin seit 2022 offiziell als UGC-Creator tätig, doch meine Reise im digitalen Content-Bereich begann deutlich früher: Bereits 2016 erstellte ich Videos rund um Movement, Yoga und Fitness – damals noch aus purer Leidenschaft für meinen Beruf als Trainer. Was als Hobby begann, wurde durch meinen erfolgreichen TikTok-Kanal mit über 16.000 Followern und Millionen Views zu einer echten Karrierechance.

2020 kamen erste Anfragen rein – und damit wurde die Tür in die Welt des UGC (User Generated Content) geöffnet. Seitdem bin ich hauptberuflich in diesem Space aktiv, sowohl als Creator als auch als Agenturinhaber von MOO content, mit der wir UGC-Gestaltung und Creator-Vermittlung professionell betreiben.


So meldest du dich als UGC-Creator richtig an

Wenn du startest, brauchst du keinen riesigen Businessplan. Ein Einzelunternehmen als Kleinunternehmer reicht völlig. Das kannst du unkompliziert beim Gewerbeamt deiner Stadt oder online anmelden. Du bekommst dann eine Steuernummer und kannst sofort loslegen.

Die Kleinunternehmerregelung bedeutet: Du weist keine Umsatzsteuer auf deinen Rechnungen aus und musst keine Umsatzsteuer-Voranmeldung abgeben. Das macht es am Anfang deutlich einfacher.

Aktuell liegt die Umsatzgrenze für Kleinunternehmer bei 25.000 € pro Jahr. Sobald du merkst, dass du mehr verdienst, solltest du zur Regelbesteuerung wechseln – hast aber noch ein Jahr als Übergang, sobald du die 25.000€ überschreitest (und unter 100.000€ bleibst).


Rechnungen schreiben: So klappt’s ohne Chaos

Am Anfang habe ich Rechnungen mit einer Word- oder Excel-Vorlage erstellt – ein echter Zeitfresser. Heute nutze ich Tools wie LexOffice, SevDesk oder Buchhaltungsbutler. Diese Programme erstellen automatisiert Rechnungen mit allen Pflichtangaben, erinnern dich an Zahlungseingänge und helfen, den Überblick zu behalten.

Mein Favorit: Buchhaltungsbutler – besonders wegen der KI-Automatisierung, die Belege automatisch erkennt und kategorisiert. Du kannst damit z. B. deinen Laptop, dein Handy, Software-Abos oder auch Geschäftsreisen steuerlich absetzen. Das spart nicht nur Steuern, sondern macht deine Buchhaltung viel effizienter.


Behalte den Überblick: Monatlicher Finanz-Check-in

Ich nehme mir einmal im Monat ca. zwei Stunden Zeit, um meine Finanzen durchzugehen: Ich schaue mir alle Einnahmen, Ausgaben, offenen Rechnungen und mein Steuerkonto an. Das ist nicht nur für den Überblick gut – es hilft mir auch, mein Business besser zu verstehen.

Du siehst dann ganz konkret: Welche Kunden bringen dir am meisten Umsatz? Welche Ausgaben sind wirklich nötig? Und wie entwickelt sich dein Unternehmen von Monat zu Monat?

Wenn du regelmäßig deine Zahlen prüfst, kannst du gezielter planen, sicherer wachsen und vor allem Überraschungen vom Finanzamt vermeiden.


Der Steuervergleich: Einzelunternehmer vs. UG bei 50.000 € Gewinn

Bevor du dich für eine Rechtsform entscheidest, ist es wichtig zu verstehen, wie sich dein Gewinn nach Steuern tatsächlich auswirkt – also wie viel dir am Ende privat übrig bleibt. Hier zeige ich dir, was bei einem Jahresgewinn von 50.000 € als Einzelunternehmer im Vergleich zur UG wirklich hängen bleibt – inklusive aller typischen Abgaben und Kosten.

📌 Einzelunternehmer (Regelbesteuerung)

  • Ausgangslage: 50.000 € Gewinn

  • Einkommensteuer inkl. Soli: ca. 11.605 €

  • 🧾 Fixkosten Buchhaltung/Tools: ab ca. 100 € pro Jahr

  • Gewerbesteuer (nach Anrechnung): bereits eingerechnet

  • Netto-Auszahlung privat: ca. 38.395 €

📌 UG / GmbH (haftungsbeschränkt)

  • Ausgangslage: 50.000 € Gewinn

  • UG / GmbH zahlt Körperschaftsteuer, Soli & Gewerbesteuer: ca. 14.900 €

  • Fixkosten für Steuerberater & Buchhaltung: mindestens 1.200 €

  • Ausschüttung an dich als Gesellschafter (Kapitalertragsteuer): ca. 8.750 €

  • Netto-Auszahlung privat: ca. 25.137 €


Fazit:
Als Einzelunternehmer bleibt dir bei gleichem Gewinn deutlich mehr übrig. Die UG bringt erst Vorteile, wenn du viel reinvestierst, deine Haftung begrenzen willst oder größere Partner & Projekte anziehst.

Das solltest du als UGC-Starter unbedingt beachten

  • Starte klein, z. B. als Kleinunternehmer – es macht alles einfacher.

  • Verwende direkt ein Buchhaltungstool – es spart Zeit, Nerven und Geld.

  • Stelle Rechnungen immer direkt nach Aufträgen, um deinen Cashflow sauber zu halten.

  • Lege ca. 30 % deiner Einnahmen zurück, damit du bei Steuerzahlungen vorbereitet bist.

  • Denke unternehmerisch, auch wenn du solo arbeitest – dein Verhalten als Business entscheidet über langfristigen Erfolg.


Mein wichtigstes Learning

Steuern und Buchhaltung sind kein Nebenthema – sie sind das Fundament deines UGC-Business. Je früher du das verstehst und für dich strukturierst, desto besser kannst du wachsen, investieren und langfristig erfolgreich sein. Mein größter Aha-Moment war, dass ich durch die regelmäßige Beschäftigung mit meinen Zahlen nicht nur besser plane, sondern auch strategischer handle. Und genau das macht dich zu einem echten Creator-Unternehmer.


Fazit: Klarheit bringt Wachstum

Auch wenn es auf den ersten Blick trocken klingt: Rechnungen, Steuern und Finanzen sind deine besten Freunde im Business. Sie zeigen dir, wie erfolgreich du bist, wo du verbessern kannst und wie du richtig wächst. Nutze Tools, gewöhne dir Routinen an – und denk wie ein Unternehmer, nicht nur wie ein Content Creator.

 

 

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